Mit beiden Händen in der Erde
Adam V’Adama – Wie Israels Jugend in der Wüste Wurzeln schlägt und Zukunft erntet
Inmitten der trockenen Arava-Wüste, fernab von Lärm und Komfort, geschieht Tag für Tag etwas Großes: Jugendliche übernehmen Verantwortung – für die Erde, für sich selbst und für die Zukunft Israels. Adam V’Adama ist mehr als ein Bildungsnetzwerk. Es ist ein Ort, an dem junge Menschen lernen, mit beiden Händen in der Erde zu arbeiten – und dabei sich selbst zu finden.
Adi aus Ramat Gan erinnert sich an den ersten Morgen auf dem Campus Hazeva: keine Geräusche der Stadt, dafür Stille, Sonne, Gewächshäuser. Ein Kulturschock. Und doch:
„Ich habe gelernt, meine Schwächen zu erkennen und sie in Stärken zu verwandeln. Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen – für mich, für andere und für das Land.“
Genau darin liegt der Kern von Adam V’Adama: Jugendliche der 9. bis 12. Klasse engagieren sich in landwirtschaftlichen Gymnasien in sieben Regionen Israels – von der Arava über Tavor bis an die Grenze zu Gaza. Dort pflanzen, pflegen und ernten sie. Aber sie tun noch mehr: Sie entwickeln Lösungen für eine der größten Herausforderungen der Zukunft – nachhaltige Landwirtschaft unter Extrembedingungen.
Bildung mit Wirkung – Landwirtschaft mit Vision
Über 150.000 Arbeitsstunden leisten die Jugendlichen jedes Jahr – auf Feldern, in Weinbergen, Obstgärten und Hightech-Gewächshäusern. Dabei entstehen Forschungsergebnisse und Innovationen, die nicht nur Israel stärken, sondern weltweit relevant sind: klimaresistente Pflanzen, wassersparende Systeme, biologische Schädlingsbekämpfung, Drohneneinsatz in der Landwirtschaft.
In Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Arava R&D Center, Netafim, Hishtil oder Saffron Tech entstehen praxisnahe Innovationen – aus dem Klassenzimmer direkt aufs Feld.
Das neue Gewächshaus – ein Labor für die Landwirtschaft von morgen
Herzstück des Netzwerks ist der Campus Hazeva. Dort entsteht derzeit ein neues Gewächshaus für Agrartechnologie, ausgestattet mit modernster Technik für Forschung und Bildung: Hydrokultur, Klimasteuerung, ressourcenschonende Systeme.
„Die Arava ist Israels lebendiges Labor“, sagt ein Projektleiter, „und unsere Schüler:innen sind die Forscher:innen von morgen.“
Warum das Projekt so wichtig ist
In einer Zeit wachsender Unsicherheit ist Ernährungssicherheit ein strategisches Ziel. Adam V’Adama vermittelt Jugendlichen nicht nur Wissen, sondern eine klare Haltung: „Ich trage Verantwortung.“ Diese Haltung wächst mit jeder Stunde in der Erde – und mit jedem Setzling, der in der Arava gepflanzt wird.
Für eine Generation, die nicht nur über Zukunft spricht – sondern sie pflanzt
David Ben Gurion sagte einst:
„Die Zukunft unseres Volkes hängt von der Bildung unserer Jugend ab.“
In Adam V’Adama wird dieser Satz zur Realität. Die junge Generation lernt, dass Engagement, Durchhaltevermögen und Liebe zum Land die stärksten Wurzeln sind – für Menschen, Gemeinschaften und Nationen.