Die Flora in Israel

Welche Pflanzen wachsen in Israel? Entdecken Sie mit dem JNF-KKL die beeindruckende Flora in Israel und lernen Sie mehr über die heimische Pflanzenwelt.

Die Flora in Israel bietet eine außerordentliche Vielfalt. Denn die Pflanzenwelt des Landes ist von sehr unterschiedlichen Landschaftsformen geprägt. Daher sieht die Vegetation an der Mittelmeerküste natürlich ganz anders aus als im nördlichen Bergland. Der Hermon Berg ist übrigens fast so hoch wie die Zugspitze. Er ist damit einer der wenigen Orte in Israel, an dem Pflanzen und Bewohner im Winter mit Schnee in Berührung kommen. Darüberhinaus gibt es aber auch Steppengebiete, ein “Meer unterhalb des Meeres” und nicht zu vergessen die Wüste, die fast 60 Prozent der Landfläche Israels ausmacht.

Kleines Land, große Vielfalt

Doch wer glaubt, in der Pflanzenwelt sieht es deshalb “wüst” aus, der irrt gewaltig. Die Flora Israels setzt sich nämlich aus rund 2.800 Pflanzenarten zusammen. Das ist, bezogen auf die Landesgröße, überdurchschnittlich viel und zeugt von einer enormen Artenvielfalt.

Den größten Einfluss auf die Ausprägung der Pflanzenwelt vor Ort haben drei Regionen: die Mittelmeerküste, die asiatische Steppe und die Wüstenregion der Arabischen Halbinsel. Auch ein nicht zu verachtender Höhenunterschied beeinflusst, was in Israel wächst und gedeiht. Denn während der Berg Hermon stattliche 2.800 Meter misst, liegt das Tote Meer bereits 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Entfernung zwischen diesen beiden markanten Punkten der israelischen Landschaft beträgt jedoch gerade einmal 250 Kilometer.

Von mediterraner Vegetation im Norden über robuste Wüstenflora, die auch lange Perioden ohne Wasser überdauern kann, ist die Artenvielfalt groß. Besonders im Frühling ist das ganze Land von einem farbenfrohen Blütenteppich überzogen.

Mit der Pflanzenwelt durch das Jahr

Der Frühling ist ein gutes Stichwort, wenn es um die Flora in Israel geht. Denn der Kreislauf des Jahres ist an vielen Stellen mit den Ereignissen in der Natur verknüpft. So markiert das Neujahrsfest der Bäume – Tu Bischwat – den Beginn der besten Pflanzperiode für neue Baumsetzlinge. Das Fest versinnbildlicht zudem die Vorfreude auf das Erwachen der Natur nach den Wintermonaten.

Als Highlight in diesem Zusammenhang darf ein ganz besonderes Naturphänomen nicht unerwähnt bleiben: “Darom Adom”, oder auch “Roter Süden” genannt. Von Ende Januar bis Ende Februar erstrahlt Israels Süden in knalligem Rot, wenn die Anemonen den westlichen Negev in ein Meer aus purpurnen Blüten verwandeln. Der Jüdische Nationalfonds bietet während dieser Zeit viele Aktivitäten rund um die rote Farbenpracht an. Dabei können Besucher wie Einheimische das Naturschauspiel genießen und darüber hinaus mehr über die Flora in Israel erfahren.

Die Flora in Israel – mit dem JNF immer mittendrin

Doch auch die anderen Jahreszeiten haben ihre Vorboten in der Pflanzenwelt. Viele Israelis erfreuen sich zum Beispiel an den gelben Farbtupfen, die der Goldkrokus im Herbst in die Landschaft malt. Aufgrund der Farbgebung werden die kleinen Blüten wörtlich übersetzt auch liebevoll “Eigelb” genannt. Auf unserer Facebookseite können Sie den Kreislauf der Jahreszeiten in Israel übrigens gerne mitverfolgen! Dort posten und teilen wir regelmäßig Fotos von allem, was im Land gerade sprießt und blüht: Facebookseite des JNF-KKL Deutschland

In Israel wachsen ganz besondere Typen

Auf alle der rund 2.800 in Israel ansässigen Pflanzenarten einzeln einzugehen, würde wahrlich den Rahmen sprengen. Dennoch möchte wir Ihnen ein paar weitere exemplarisch vorstellen. Denn es gibt einige Pflanzen, die eng mit der Geschichte des jüdischen Volkes und dem Land Israel verwachsen sind.

Schwarze Iris

Die Schwarze Iris betört nicht nur Botaniker

Eine ganz besondere Schönheit ist die Schwarze Iris (Iris atrofusca). Sie ist auf den Höhen des Golan, in den nördlichen Tälern, der judäischen Wüste und sogar im Norden des Negev zu finden. Mit ihrer Farbgebung beeindruckt sie aber nicht nur Botaniker. Die großen Blüten ziehen männliche Bienen geradezu magisch an. Das hat einen ganz praktischen Grund: Die Tiere übernachten gerne im “Irishotel”, da die dunklen Blüten im Vergleich zu helleren Exemplaren schneller durch die Morgensonne erwärmt werden. Das steigert die Aktivität der Drohnen, die so schon wesentlich früher – im wahrsten Sinne des Wortes – ins Schwärmen geraten. So ist bestens für den Nachwuchs bei Israels Bienenvölkern gesorgt, die enorm wichtig dafür sind, dass im Land überhaupt “Milch und Honig fließen” können.

Das Blut der Makkabäer fließt durch die Flora in Israel

Blut der Makkabäer

Wesentlich heller, aber nicht minder schön gefärbt, ist das “Blut der Makkabäer” (Dam HaMakabim). Es heißt, die blutrote Strohblume wächst dort, wo ein Tropfen Blut der jüdischen Freiheitskämpfer ( 165 bis 63 v. Chr.) auf die Erde gefallen ist. Die Siege der Makkabäer und insbesondere die Rückeroberung des Tempels machen sie bis heute zum Symbol für Furchtlosigkeit und Tapferkeit. Daher tragen weltweit auch viele jüdische Sportvereine das Wort Maccabi in ihren Vereinsnamen. Das “Blut der Makkabäer” symbolisiert aber auch – ähnlich wie in Großbritannien der rote Klatschmohn – das Blut gefallener Soldaten. So dient die Pflanze an Jom HaZikaron in Israel als Symbol für die Erinnerung an die Gefallenen und die Opfer von Terror.

Außen stachelig, innen süß – der Feigenkaktus

In Israel geborene junge Menschen nennen die Einheimischen liebevoll Sabre. Sabre, wie den Feigenkaktus ( Opuntia ficus-indica). Seine Frucht ist außen zwar stachelig, innen wartet aber ein süßer Kern auf alle, die sich von der äußeren Hülle nicht abschrecken lassen. So wie die jungen Israelis, die mit ihrer Direktheit zwar manchmal etwas schroff wirken, jedoch ein sehr liebevolles Herz haben.

Die Flora in Israel – Bäume

Israels Baumbestand unterlag im Laufe der Geschichte großen Schwankungen. So wuchsen hier in der vor-osmanischen Zeit relativ viele Bäume. Das osmanische Steuerrecht machte dann allerdings die Höhe der Steuern von der Anzahl der Bäume auf einem Grundstück abhängig. Daher war starke Abholzung im ganzen Land die Folge – was wiederum zur vermehrten Verödung und Versteppung führte.

Dem wirkte der Jüdische Nationalfonds seit Gründung des Staates Israel massiv entgegen – mit großem Erfolg: von 1948 bis heute konnten über 200 Millionen Bäume gepflanzt werden. Damit ist Israel das einzige Land weltweit, in dem jetzt wieder mehr Bäume stehen als vor 100 Jahren. Die Aufforstung des Landes beinhaltet für unsere Förster und Waldarbeiter viele Herausforderungen und Aufgaben. Wenn Sie dazu noch etwas mehr erfahren möchten, schauen Sie doch mal auf der Seite Aufforstung in Israel vorbei.

Die häufigsten Baumarten

Allein in unseren drei Baumschulen ziehen die Mitarbeiter des JNF-KKL etwa 150 verschiedene Baumsorten groß. Dazu gehören unter anderem Terebinthen, Zedern, Eichen, Johannisbrotbäume, Pinien, Kiefern und Zypressen. Aber auch Mandel- und Pistazienbäume sowie einige Sorten Eukalyptus sind in Israel zu finden. Besonders wertvoll sind die Olivenbäume und Dattelpalmen. Die kostbaren Gewächse prägen an vielen Orten nicht nur das Landschaftsbild, sondern liefern auch wertvolle Früchte, die bereits in der Bibel und Thora Erwähnung finden.

Stöbern Sie hier durch eine kleine Auswahl der am weitesten verbreiteten Bäume in Israel:

Die Pflanzenwelt Israels – auch auf unseren Urkunden!

Als Israels ältester grüner Organisation liegt uns die Pflanzenwelt des Landes natürlich besonders am Herzen. Wenn für Sie die Flora Israels auch eine Herzensangelegenheit ist, freuen wir uns über Ihre Unterstützung! Auf unseren Urkunden finden sich übrigens viele schöne Motive aus der Pflanzenwelt.