Natur- und Archäologie Glück im Finkelgrün Höhlenpfad im Keren-Carmel Wald

Wir lieben solche Geschichten! 

Was 2012 als bescheidenes Gemeinschaftsprojekt von uns JNF-KKL und der Stadt Köln begann, entwickelte sich in den letzten acht Jahren auf vielfältige Weise zu einer wahren Oase.  

Die erste Phase begann mit einer Baumpflanzung des viel geachteten deutschen Ausnahme-Journalisten Peter Finkelgrün zu Ehren seines Großvaters Martin Finkelgrün. Nun soll alsbald die zweite Phase beginnen, in welcher die Instandsetzung und Neubepflanzung des gespendeten und mittlerweile äußerst beliebten Wanderpfades im Norden im israelischen Carmel-Wald realisiert werden soll. 

Der Wanderweg soll gleichermaßen für jüdische und arabische Einwohner zu Erholungs- und Vergnügungsstätte in freier Natur werden. 

Martin Finkelgrüns Erbe 

Seine Kindheit und Jugend als Shoah-Überlebender, sowie seine Erziehung und Lebenserfahrung prägten Peter Finkelgrün in seinem Engagement für die Prinzipien der Koexistenz und der Toleranz. Dieser seinem Großvater gewidmete Pfad wird zu einem lebenden Symbol dieser Ideale. 

Martin Finkelgrün steht mit seinem Schicksal in vielen Aspekten beispielhaft für die Dramen seiner Generation. Beginnend mit der Weltwirtschaftskrise in den 20er Jahren begannen sich auch über ihm die Wolken zusammen zu ziehen. Seinen Höhepunkt erreichte dies in der NS Zeit. 

Zunächst versteckte Martin Finkelgrüns nichtjüdische Frau Anna ihren Mann drei Jahre lang vor den Nazis. 1942 wurde ihr Geheimnis durch Denunziation gelüftet, woraufhin er im Gestapogefängnis von Theresienstadt von dem SS-Aufseher Anton Malloth totgeschlagen wurde. Anna überlebte indes die Tortur der Internierung in drei unterschiedlichen Konzentrationslagern. 

Kindheit auf der Flucht 

Peter Finkelgrün selbst kam als Flüchtlingskind im Shanghaier Ghetto zur Welt, verlor früh beide Elternteile und kam 1951 mit seiner Großmutter Anna auf abenteuerlichen Wege nach Israel, wo sie sich in einem Dorf an den Hängen des Carmel-Bergs in der Nähe von Haifa niederließen. Dort besuchte er eine katholische französische Schule. 

1959 kehrte Peter nach Deutschland zurück, um Geschichte und Politikwissenschaften zu studieren und sich 1962 schließlich in Köln niederzulassen, wo er bis Heute lebt. Seine erfolgreiche journalistische Karriere begann er bei der deutschen Welle und ist aktuell im Rundfunkrat des WDR. 

 

Ein Ort voller Schönheit und Symbolkraft

Den Carmel-Wanderpfad ist für die guten nachbarschaftlichen Beziehungen ihrer multikulturellen jüdischen, muslimischen, christlichen und drusischen Einwohner bekannt. 

Das zwei Kilometer lange Forstgebiet, voller Pinien, Eichen, Johannisbrot-, Öl- und Forstbäume umfasst ein kreisförmiger Wanderpfad. Der Weg ist barrierefrei erreichbar und verbindet mit Rastmöglichkeiten an Ausgrabungsstätten aus der Zeit der Hasmonäer zudem Natur mit spannenden kulturellen Aspekten.   

»In jüngster Zeit, also bis vor Ausbruch von Covid19, hatten wir wöchentlich jeweils zwei bis drei Gruppen da, die kamen, um den Pfad zu pflegen«, berichtet Fahmawi, »dazu zählten Soldaten, Schulkinder, Besuchergruppen aus Israel und dem Ausland«.

KKL-JNF arbeitet zwischenzeitlich an seiner Instandsetzung, damit er den Familien und Besuchergruppen nach Abklingen der Pandemie in seiner ganzen Schönheit zur Verfügung stehen kann.

Auch Sie können die grünen Oasen im Norden Israels mit einer Baumspende unterstützen! Jeder Baum zählt – zusammen lassen wir Israel blühen.